Energie
Die Verbandsgemeinde Konz sowie die angeschlossenen Ortsgemeinden möchten die Nutzung der erneuerbaren Energien voranbringen. Dazu wollen sie kontinuierlich ihren Anteil am Ausbau von dezentralen Erzeugungsanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien vergrößern und damit wegweisend die Abkehr vom Atomstrom unterstützen.
Hierzu hat der Verbandsgemeinderat nach Zustimmung der Ortsgemeinden und der Stadt Konz den Verbandsgemeindewerken Konz die Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich der erneuerbaren Energien insbesondere im Bereich der Energieerzeugung übertragen. Dementsprechend wurde die Betriebssatzung der Verbandsgemeindewerke erweitert und ein Betriebszweig „Energie“ gebildet.
Seitdem engagieren sich die Verbandsgemeindewerke Konz im Bereich der erneuerbaren Energien auf verschiedenen Themenfeldern für eine nachhaltige und ressourcenschonende Energiegewinnung und -nutzung.
Die Verbandsgemeindewerke Konz sind im Betriebszweig Energie in den folgenden Themenbereichen tätig:
Photovoltaik
Die Verbandsgemeindewerke Konz haben in den Jahren 2012 und 2013 insgesamt 12 Photovoltaikanlagen errichtet und betreiben diese Anlagen im Großteil zur Eigenversorgung sowie zur Versorgung Dritter in unmittelbarer räumlichen Nähe.
Aus folgender Tabelle „PV-Anlagen“ ist der Standort, die Größe der Photovoltaik-Anlage und die Stromverwendung zu ersehen:
Nr. Objekt Adresse Installierte Leistung in kWp Verwendung 1 Klärwerk Saarmündung Obermoselstraße, Könen 25,73 100% Eigenverbrauch 2 Hochbehälter Kommlingen Hinterm Dörrenpfuhl, Kommlingen 29,89 10% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung3 Hochbehälter Canet Kommlinger Weg, Konz 28,90 75% Eingeverbrauch,
Rest Einspeisung4 Bürgerhaus Nittel Wiesenstraße 9, Nittel 33,50 100% Eigenverbrauch 5 Kläranlage Nittel Uferstraße, Nittel 15,20 100% Eigenverbrauch 6 ZHB Wasserliesch Albach, Wasserliesch 53,40 75% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung7 Bürogebäude VG-Werke Schillerstraße 31, Konz 5,40 75% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung8 Bauhof Stadt, Konz-Könen Brunnenstraße 43, Könen 49,92 15% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung9 Kindergarten Arche Noah Michael-Kutscheid-Weg 1a, Konz 29,12 20% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung10 Feuerwehr Stadt Konz Granastraße 117-118, Konz 99,58 20% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung11 Sporthalle + Bürgerhaus Im Großengarten 5a, Oberemmel 35,88 20% Eigenverbrauch,
Rest Einspeisung12 Werkhof Wasserversorgung An der Granahöhe, Wasserliesch 41,08 45% Eigenverbrauch,
Rest EinspeisungGesamtsumme 447,06 Downloads
Wärmenetze
Ein weiteres Tätigkeitsfeld der Verbandsgemeindewerke Konz im Bereich der Energieerzeugung ist der Betrieb von Wärmenetzen. Mit dem kompetenten Betrieb der beiden unten beschriebenen Wärmenetze stellen sich die Verbandsgemeindewerke Konz auch als zuverlässiger Versorger im Wärme-/Heizsektor dar.
Wärmenetz Schulzentrum:
Die Verbandsgemeindewerke Konz versorgen über ein Nahwärmenetz ab dem Herbst 2015 das neue Saar-Mosel-Bad und das angrenzende Konzer Schul- und Sportzentrums mit Wärmeenergie. Die Energie zur Speisung dieses Nahwärmenetzes wird bedarfsgerecht über verschiedene Komponenten gedeckt. Hier stehen zur Energieerzeugung eine Holzhackschnitzelheizung, ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk und 2 Gasbrennkessel mit unterschiedlichen Leistungen sowie im Ausnahmefall ein Ölbrenner zur Verfügung. Mit diesen Komponenten kann das v.g. Nahwärmenetz ganzjährlich wirtschaftlich betrieben werden. Gleichzeitig stellen die unterschiedlichen Energieerzeuger eine umfassende Versorgungssicherheit für die Abnehmer des Nahwärmenetzes sicher.
Der jährliche Energiebedarf der angeschlossenen Gebäude beträgt rd. 2.900.000 kWh. Dies entspricht einer Energiemenge von ca. 290.000 Litern Heizöl. Hierbei werden die Brennstoffe individuell nach Preislage und personellem Aufwand eingesetzt. Über ein Energiemanagementsystem werden Energie-Erzeugung und Verbrauch überwacht und ggf. optimiert.
Das dortige Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt neben Heizenergie ganzjährig ca. 60% des Strombedarfs für das Saar-Mosel-Bad, so dass über die Kraft-Wärmekopplung eine besonders effektive Nutzung des Erdgasbezugs gewährleistet ist.
Nahwärmeversorgung Karthaus:
Die Stadt Konz hat bislang im Bereich des Klosters Karthaus zur Versorgung der umliegenden öffentlichen Gebäude (Grundschule, Kita, Mensa, Kloster) sowie des dortigen Seniorenheimes an der Brunostraße ein Nahwärmenetz betrieben. Dieses Wärmenetz wurde im Wesentlichen über einen Holzhackschnitzelkessel mit Wärmeenergie gespeist. Zur Versorgungssicherheit, insbesondere bei Störungen der Anlage, blieben die Heizungsanlagen in den angeschlossenen Gebäuden in Betrieb.
Zwischenzeitlich hat das Deutsche Rote Kreuz ein neues Alten- und Pflegeheim an der Albanstraße, in Nachbarschaft zum bestehenden Altenheim, errichtet. Damit auch dieses Gebäude über das Wärmenetz versorgt werden kann, musste die Anlage erweitert und optimiert werden.
Da die Verbandsgemeindewerke Konz bereits ein Nahwärmenetz zur Versorgung des Schul- und Sportzentrums sowie des Saar-Mosel-Bades betreiben, haben die kommunalen Gremien zur Erzielung von betriebswirtschaftlichen Synergien die Betriebsführung der Nahwärmeversorgung Karthaus auf die Verbandsgemeindewerke Konz übertragen.
Im Rahmen der Heizanlagen-Optimierung durch die Verbandsgemeindewerke Konz wurde die zentrale Heizanlage, die bislang aus einen großen Holzhackschnitzelkessel bestand, um 2 Gasbrenner mit modulierender Leistung ergänzt sowie mit einer modernen Mess- und Versorgungstechnik ausgestattet. Auf diese Weise kann ein ganzjähriger Betrieb des Nahwärmenetzes samt Redundanz unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sichergestellt werden. Die teilweise veralteten Heizungsanlagen in den angeschlossenen Gebäuden konnten abgeschaltet werden. Diese Arbeiten wurden bis Ende des Jahres 2018/Anfang 2019 ausgeführt.
Der jährliche Energiebedarf der angeschlossenen Gebäude beträgt rd. 2.100.000 kWh, was einem Heizölbedarf von ca. 210.000 l entspricht.
Windkraft
Ein wichtiger Aspekt der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist die Windkraftnutzung.
Die Verbandsgemeindewerke Konz beabsichtigen, auf geeigneten Flächen innerhalb des Verbandsgemeindegebietes, die Windkraftnutzung auszubauen. Der Flächennutzungsplan weist u.a. im Bereich der Ortsgemeinde Pellingen geeignete Flächen für die Windkraft aus. Der dortige Bereich grenzt an einen bestehenden Windpark, der sich auf dem Gebiet der angrenzenden Ortsgemeinde Paschel und dem Stadtteil Konz-Oberemmel befindet.
Zwischenzeitlich haben die Ortsgemeinde Pellingen, und die Verbandsgemeindewerke Konz eine gemeinsame Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) gegründet. Diese AöR mit dem Namen „Windpark Pellingen AöR“ führt die Kurzbezeichnung „WIPP“ und beteiligt sich an der WEAG Windkraft Konz GmbH & Co. KG zur Projektierung von Windkraftanlagen im Bereich Pellingen.
Im 1. Halbjahr 2019 wurden seitens der WEAG Windkraft Konz GmbH Co. KG Genehmigungsanträge für mehrere Windkraftanlagen auf der Gemarkung Pellingen gestellt.
Aktueller Stand
Drei weitere Windkraftanlagen, die in etwa so hoch sind wie der Kölner Dom, sind im Dezember 2021 an den Start gegangen. Die drei neuen Windräder produzieren bis zu 38 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr.
Zum Vergleich: Laut Energieatlas lag der Stromverbrauch in der gesamten Verbandsgemeinde Konz im Jahr 2018 bei 110 Millionen Kilowattstunden. Die neuen Windkraftanlagen in Pellingen können also rein rechnerisch knapp ein Drittel des gesamten Stroms für die Verbandsgemeinde produzieren. Im Umspannwerk Gusterath wird der Strom in das Netz von Westnetz eingespeist.Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite vom "Windpark Pellingen" - eine gemeinsame Gesellschaft der WEAG Power GmbH & Co. KG und der Windpark Pellingen AÖR, einer Anstalt des öffentlichen Rechts der Verbandsgemeinde Konz und der Ortsgemeinde Pellingen:
„Windpark Pellingen AöR“ (WIPP)
Die Abkürzung "WIPP" steht für „Windpark Pellingen AöR“.
Hierbei handelt es sich um eine gemeinsame Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) der zwei Träger:
- Verbandsgemeinde Konz (Verbandsgemeindewerke – Betriebszweig Energie)
- Ortsgemeinde Pellingen
Ziel ist die Mitwirkung von Beginn an zur Projektierung und Realisierung von Windkraftanlagen im Bereich der Höhengemeinde Pellingen. Hierdurch sollen die beteiligten Kommunen die Möglichkeit erhalten am Wertschöpfungsprozess beteiligt zu werden.
Die WIPP hat einen Vorstand, der von der Werkleitung der Verbandsgemeindewerke Konz gestellt wird. Von dort werden auch die Geschäfte geführt, da die WIPP selbst kein Personal beschäftigt.
Wie erfolgt die Beteiligung? Die WIPP ist Mitgesellschafter der Projektierungsgesellschaft „WEAG Windkraft Konz GmbH & Co.KG“. Sie ist mit 49 % an dieser Gesellschaft beteiligt, die zunächst die Aufgabe hat auf der Gemarkung Pellingen Windkrafträder zu planen und den Genehmigungsantrag zu stellen. Gleichzeitig ist sie mit 49 % an der Verwaltungs-GmbH beteiligt.
Der Vorstandsvorsitzende der WIPP ist zugleich einer der beiden Geschäftsführer der Projektierungsgesellschaft. Nach Erhalt der Genehmigung wird dann von den Trägern entschieden, ob eine Realisierung mit begleitet wird.