"Welle und Falte"
von Thomas Michler
Die Formverwandtschaft von Wellen und Falten und die vielfältigen formalen Anklänge und assoziativen Bezüge, die daraus hervorgehen, sind der Ausgangspunkt meiner Arbeit. Die kon krete Ausformung entwickelt sich im vorsichtigen Abwägen der bildnerischen Möglichkeiten. Das Verhältnis von gegebener und gemachter Form, Gestalt und Textur der bearbeiteten Flä chen, Proportion und Setzung der Blöcke, das Lenken des Blicks und der Orientierung sollen in einer Komposition zusammenklingen, die die Kraft hat, einen Ort zu definieren.
Eingebettet in eine eher kleinräumige landschaftliche Situation, die dennoch lange Sichtachsen
zulässt, entfalten die beiden Steine, trotz der Einfachheit des Ensembles und der Offensichtlich keit der Formen, ein Spiel mit räumlicher und bildhafter Vielgestaltigkeit. Von fern über die Annäherung, im Vorbei- oder Hindurchgehen, im körperlichen Kontakt, im kurzen Verweilen oder in der täglichen Begegnung verschieben sich die Akzente der Wahrnehmung.
JOHANNES MICHLER
wurde 1954 in Burg/Dithmarschen geboren. Von 1976 bis 1981 studierte er Bildhauerei an der Muthesius-Hochschule in Kiel. Seit 1980 zeigt er seine Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen und nimmt an Symposien teil. 1985 erhielt er ein Stipendium des Landes Schleswig-Holstein und 1986 war er Assistent bei Ulrich Rückriem. Zwischen 1985 und 1993 hatte er Gast dozenturen in Schweden und Norwegen. 1987 Gottfried-Brockmann-Preis der Landeshauptstadt Kiel, 1993 das Stipendium ‹ Cité Internationale des Arts › in Paris und 2001 K-Netz-Award des Kulturnetzes Schleswig-Holstein.