Kaiservilla Konz
Bei dem Kaiserpalast handelt es sich um eine vermutlich kaiserliche, sehr großzügige Bauanlage aus dem 4. Jahrhundert nach Christus, die auch durch den röm. Dichter Ausonius in der Mosella 371 n.Chr. Erwähnung findet. So wurden in „contionacum“ zahlreiche Gesetze von Kaiser Valentinian unterzeichnet. Die Anlage wurde wohl ganzjährig benutzt, dies legt zumindest die Heizanlage nahe. Leider wurden beim Kirchenneubau von St. Nikolaus seinerzeit der Großteil der Anlage zerstört und überbaut.
Eine touristische Nutzung fand bisher kaum statt, vielen Bürgern war der Standort unbekannt. Im Jahr 2004 konnte man sich mit den beteiligten Fachstellen darauf einigen, nicht weitere Areale der Anlage zu ergraben, sondern die bisherigen Funde zu sichern und baulich und medial in Wert zu setzen. Voraussetzung für die Realisierung der Maßnahme war der Abschluss eines Nutzungsvertrages zwischen der Stadt Konz und der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus. Verwaltungsseits wurden durch den Fachbereich 3 Tiefbau die Konzeption als Vorplanung sowie die Kostenschätzung erarbeitet. Im März 2006 konnte der Bauausschuss, im April der Stadtrat dann den Grundsatzbeschluss für die Maßnahme fassen. Mit den weiteren planerischen Leistungen wurde das Büro Stolz & Kintzinger, Trier beauftragt.
Die historisch nachgewiesenen Räume wurden mittels Pflasterbändern angedeutet, so dass man sich heute gut vorstellen kann, wie die Dimensionen der Anlage waren. Die Mauern zum Schwester-Marcellina-Weg wurden instandgesetzt.
Die Höhenentwicklung des Kaiserpalast wurde durch eine Stahlskulptur sichtbar gemacht, die bei Dunkelheit beleuchtet wird und 2 Fensterbögen zeigt. An 5 Informationstafeln kann der Besucher an verschiedenen Standorten die Bedeutung und die historischen Bezüge erfahren. Die Arbeiten wurden im Herbst 2007 abgeschlossen und die Maßnahme mit dem Ministerium abgerechnet. Die Gesamtanlage stellt sich nun in einem Zustand dar, der sowohl für den einzelnen Besucher als auch für Schulklassen und Reisegruppen den Besuch reizvoll macht.
Der Kostenrahmen von 115.000,- € konnte auch durch die Unterstützung des städtischen Bauhofes eingehalten werden. An der Maßnahme war das Land Rheinland-Pfalz, welches durch eine Bezuschussung in Höhe von 73.570,-- € aus FAG-Mitteln die Maßnahme erst ermöglicht hat, maßgeblich beteiligt, weiterhin das Rheinische Landesmuseum Trier, die Universität Trier, Fachbereich Archäologie, die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus, das bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum in Trier, die beteiligten Baufirmen Bürgerservice in Saarburg, Zimmer in Graach und Ensch Media in Trier, sowie die Firma RWE.
Die Stadt Konz verbindet mit der Realisierung der Anlage den Wunsch, dass auch die Konzer Bürger dieses Angebot zahlreich in Anspruch nehmen werden und die römischen Spuren stärker als in der Vergangenheit ins Bewusstsein rücken. Weitere Informationen erhalten Sie gerne bei der Saar-Obermosel-Touristik unter www.saar-obermosel.de
Die Maßnahme „Bauliche und mediale Inwertsetzung des spätrömischen Kaiserpalast in Konz“ wurde durch das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft Verkehr Landwirtschaft und Weinbau mit 73.570 € aus FAG-Mitteln bezuschusst.