Wiltingen
Wiltingen ist das Zentrum des Riesling-Anbaus an der unteren Saar mit weltbekannten Weinlagen wie dem Scharzhofberg. 1030 zum ersten mal erwähnt, geht die Besiedlung bis in die Römerzeit zurück. Gleichwohl weist der Ortsname Wiltinga auf eine ältere fränkische Siedlung hin. Der Ort bildete im Mittelalter und der frühen Neuzeit gemeinsam mit dem Nachbarort Kanzem eine eigene Herrschaft, die – als Insel im Trierer Kurfürstenstaat – Teil des Herzogtums Luxemburg war.
Ebenfalls besaßen etliche Klöster Grundeigentum und große Höfe. Zwei außerhalb des Ortes gelegene Wirtschaftshöfe, Rauhof und Scharzhof, zeugen noch heute vom Reichtum der ehemaligen Herrschaft, die auf dem Aussichtspunkt Galgenberg eine eigene Richtstätte besaßen.
Der malerische Altarm der Saar, auch Wiltinger Saarbogen genannt, ist heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Kennzeichen Wiltingens ist die neugotische Kirche, im Volksmund »Saardom« genannt, die sich auf Fundamenten einer römischen Villenanlage erhebt.
Sehenswertes - u.a.
Wiltinger Saarbogen
Der Wiltinger Saarbogen zwischen Schoden und Hamm ist dauerhaft als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dem weitgehend naturnahen Flussabschnitt kommt aufgrund seiner Einzigartigkeit an der unteren Saar und wegen seiner ökologisch hochwertigen Funktion eine besondere überregionale Bedeutung, insbesondere für den Biotop und Artenschutz zu. Der Saarbogen bietet sowohl gefährdeten Fisch-, Vogel- und Libellenarten als auch Wasserpflanzen einen nicht zu ersetzenden Lebensraum. Den schönsten Ausblick auf den Saarbogen hat man vom Galgenberg in Wiltingen.
Pfarrkirche St. Martin
Die Pfarrkirche St. Martin ist die Hauptkirche der Pfarrei St. Martin in Wiltingen, erbaut wurde sie von 1909 bis 1910. Sie ist eines der größten Kirchengebäude an der Saar, besonders gemessen an der Einwohnerzahl des Ortes. Die Kirche liegt umschlossen von Weinbergen im Saartal in der Mitte des historischen Ortskerns. Pfarrkirche St. Martin
Wappenkunde (Heraldik)
"Unter goldenem Schildhaupt, darin eine grüne Weinranke mit Traube, in schwarz ein silberner goldgekrönter doppelgeschwänzter Löwe."
Der silberne Löwe ist das Wappen der Freiherrn von Warsberg, die seit 1547 bis zum Untergang des alten Reiches mit der Herrschaft von Wiltingen belehnt waren. Die Weinranke mit Traube im Schildhaupt weist auf die Bedeutung von Wiltingen als größter Weinort der Saar hin.