Wawern
Etwas abgesetzt von der Saar in einer Talweite, die sich nach Westen zum Nitteler Wald öffnet, liegt Wawern. Der Ort ist weinbaulich geprägt.
An einem der schönsten Aussichtspunkte steht eine steinerne Skulptur, ein großer Kopf, der über das Tal blickt und neben dem Wawerner Rundfels ein beliebtes Ausfl ugsziel ist. Gleich in der Nähe liegt auch die Wawerner Grillhütte.
Die Bedeutung des Namens Wawern ist unsicher, soll aber vom treverischen Waberla, also wabernde Sumpfwiese abstammen, wie es sie auch heute noch im Wawerner Bruch gibt. Dieses Feuchtgebiet liegt südlich des Ortes und steht heute unter Naturschutz.
Seit dem Mittelalter stand Wawern unter dem Grundbesitz des Trierer Domkapitel, der Johanniter und der Trierer Abtei St. Maximin. In der frühen Neuzeit gehörte der Ort zum kurtrierischen Amt Saarburg.
Sehenswertes - u.a.
Naturschutzgebiet „Wawerner Bruch“
Geologisch und biologisch sehr interessantes Naturschutzgebiet (rd. 40 ha). Eine nacheiszeitlich verlandete Schlinge, weil sich die Saar zwischen Ockfen und Ayl-Biebelhausen einen neuen Weg suchte. Die in den tieferen Teilen liegenden organischen Böden, welche verschiedene Stadien der Vertorfung aufweisen, sind in dieser zusammenhängenden Größe im Raum Trier eine Seltenheit. Der sauere Humus führt zur typischen gelb-roten Färbung des Oberflächenwassers. Das innere Sumpfgebiet umrandet ein Streifen aus Resten eiszeitlicher Fließboden-Ablagerungen. Landschaftsprägend sind die mehrstufigen Vegetationsschichten (Kraut-/Gras-Schilf-Gehölzgruppen) mit zahlreichen kleinen Wasserflächen. Das Wawerner Bruch ist eine ideale Brut- und Lebestätte für Vögel, Amphibien und Niederwild.
Synagoge Wawern
In Wawern befand sich eine traditionell starke jüdische Gemeinde, deren Anfänge sich möglicherweise auf die 1723 von KurfürstFranz Georg von Schönborn gegebene, auf 165 Familien im Kurstaat begrenzte Aufenthaltserlaubnis zurückführen lassen. Noch vor Mitte des 19. Jahrhunderts gründete sich eine eigene Synagogengemeinschaft, die 1933 noch 45 Mitglieder hatte und 1940 ausgelöscht wurde. Die 1839 errichtete Synagoge ist als zweiachsiger Saalbau konzipiert. Sie wurde am 30.11.1938 demoliert, später zweckentfremdet und war danach jahrelang Ruine. Sie wurde 1993 vorbildlich restauriert und dient heute als Kulturzentrum. Die Synagoge ist nur zu Veranstaltungen geöffnet. Durch mehrere Fenster kann man jedoch ins Innere blicken.
Geschichtslehrpfad Wawern
Auf einer Wanderstrecke von 4,8 km mit 25 Tafeln wird die bewegte Geschichte des Dorfes Wawern veranschaulicht.
Weiteres
Hirschkornhaus, Weingut „Unterm Herrenberg", Kreiswasserwerk, Rundfels, steinerne Skulptur „Meteor“
Wappenkunde (Heraldik)
In Silber ein roter Schräglinksbalken, belegt mit drei goldenen Kugeln, oben begleitet von einem roten Fußspitzkreuz, unten von einer grünen Rebe mit Blatt.
Bis zum Beginn der französischen Revolution gehört Wawern zum Kurfürstentum Trier, Amt Saarburg, Gaupflege. Hierauf sollen die Schildfarben Rot und Weiss hindeuten, entsprechend dem roten kurtrierischen Kreuz im silbernen Schild.
Kirchenpatron ist, bei der Visitation 1743, der hl. Nikolaus. Sein Attribut sind drei goldene Kugeln. Sie sind als Hinweis auf den Kirchenpatron aufgenommen.
Die Dompräsenz in Trier ist in Wawern an der mittleren Gerichtsbarkeit beteiligt. Das Domkapitel hat den halben Weinzehnt. Diese Vrbindung zur Trierer Kirche gibt das rote Fußspitzkreuz wieder. Die Weinrebe mit Blatt ist Hinweis auf die Erwerbsstruktur die weitgehend vom Weinbau bestimmt ist.