Stadtteil Oberemmel
In Richtung Wiltingen, am Ausgang des Konzer Tälchens, befindet sich der große Konzer Ortsteil Oberemmel, der noch heute vom Weinbau stark geprägt ist.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 893 als Embilaco. Der Name entwickelte sich weiter zu Emmelde (1036) und Emmel (1373).
Seit dem Mittelalter unterhielt die Trierer Abtei St. Maximin dort ihren größten und reichsten Fronhof, die „Burg“, die 1663 zerstört - dann aber wieder 1732 als Hofgut neu erbaut wurde. Nach langen Streitigkeiten wurde das Kloster 1669 der kurtrierischen Landeshoheit unterstellt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Oberemmel einer der vier Hochgerichtsbezirke des Amtes Maximin.
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Die Mairie Oberemmel war dem Kanton Konz des Arrondissements Trier im Saardepartement zugeordnet. Nach der Niederlage Napoleons kam die Gemeinde 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Oberemmel war von 1816 bis 1858 Sitz eines preußischen Bürgermeisteramtes im Landkreis Trier zu dem Krettnach, Obermennig, Lampaden, Ober- und Niedersehr, Paschel und Pellingen gehörten. Im Jahr 1858 wurde die bereits in Personalunion geführte Bürgermeisterei in die Bürgermeisterei Konz eingegliedert.
Als Folge des Ersten Weltkriegs gehörte die gesamte Region zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Oberemmel zu den Gemeinden der französischen Besatzungszone, die im Februar 1946 an das Saarland angeschlossen wurden, im Juni 1947 aber auch zu den Orten des Landkreises Saarburg, die wieder zurückgegliedert und Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz wurden.
Am 7. November 1970 wurde im Zuge der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz die bisher selbständige Gemeinde Oberemmel mit zu diesem Zeitpunkt 1045 Einwohnern in die Stadt Konz eingemeindet.
Wappenkunde (Heraldik)
Das Wappen zeigt in der oberen linken Hälfte rotes Kreuz auf silbernem Grund, rechts Bischofshut und -stab auf grünem Grund, darunter 5 glühende Kohlen auf einem lose um den Stab geschlungenen Tuch, im unteren halbrund schwarzer Doppeladler in goldenem Feld.
Das rote Balkenkreuz ist das kurtrierische Wappen; Bischofsstab und -hut weisen auf den Pfarrpatron, den hl. Bricius, hin, dessen angefochtene Unschuld durch ein Gottesurteil - glühende Kohlen - bewiesen wurde.
Die Gemeinde Oberemmel gehörte zum kurtrierischen Amt Maximin und übernimmt daher aus dessen Wappen den Doppeladler.