Ortsgemeinde Onsdorf
Der kleine, noch stark landwirtschaftlich ausgeprägte Ort liegt im nordwestlichen Teil des Saargaues in einer Talmulde. Östlich oberhalb der Ortslage führte auf der "Kimm" die alte Römerstraße von Trier nach Metz entlang, heute als Fernwanderweg G11 ausgeschildert. Weitere Siedlungsspuren auf der Gemarkung weisen daher auch bis in die römische Zeit zurück.
Der Ort wird erstmals im jahre 1030 als Omestorff urkundlich erwähnt. Pfarrlich bildete er eine Filiale der Pfarrei Nittel. Landesherrlich gehörte Onsdorf während der frühen Neuzeit zum Herzogentum Luxemburg. Während des 19. jahrhunderts wuchs der Ort langsdam von 163 (1818) auf 260 Einwohner (1911). Die katholische Kirche St. Hubertus wurde unter Verwendung älterer bauteile 1929 als Saalbau mit angefügter Sakristei in erhöhter Position westlich angrenzend an die Ortslage errichtet.
Verkehrlich dominierend ist die Kreisstraße 110, an der sich die Gebäude mit langen und geschlossenen Traufzeilen hangparallel orientieren. Entlang der Landesstraße befinden sich die landwirtschaftlichen Höfe. Interessant ist, dass sich nach der Tranchotkarte von 1817 die Ortsgestaltung in ihren Umrissen nicht mehr verändert hat.
Die Filialkirche St. Hubertus ist topografisch etwas exponiert und bietet damit eine interessante Silhouette. Als Denkmäler ausgewiesen sind neben der katholischen Filialkirche St. Hubertus die Häuser Nr. 14, 45 und 46 (Quelle: Denkmaltopographie).
Sehenswertes - u.a.
Katholische Kapelle - besonders der reichverzierte Altar und der römische Opferstein im Vorbau, altes Wetterkreuz (Prozessionskreuz für gutes Wetter), typisches Bauern- und Winzerdorf
Wappenkunde (Heraldik)
Über blauem Berg, belegt mit goldenem Jagdhorn, gespalten, vorn in Gold eine grüne Rebe, hinten in Grün 2 goldene Ähren.
Onsdorf verehrt als Kirchen- und Ortspatron den hl. Hubertus. Er gilt seit unvordenklichen Zeiten als Patron und ist auch bei de Lorenzi bereits bekannt. Im Visitationsprotokoll des Landkapitels Remich wird 1569 die Kapelle in Omstorff erwähnt. Als Symbol des Ortspatrons St. Hubertus ist ein Jagdhorn aufgenommen.
Die ursprüngliche landwirtschaftliche Struktur hat Onsdorf bis heute weitgehend erhalten. "Die Weinberge westlich der Straße (von Tawern) in den Distrikten Meyersberg und Wingertsberg sind das Zentrum einer Innovation, die um 1900 zur Wiedereinführung des Weinbaues nach mehr als hunterjährigem Aussetzen in den umliegenden Gaugemeinden führte und etwa 65 ha Rebland umfaßt" (Werle, Trier und Umgebung, Berlin-Stuttgart 1978, S. 194).
Dieser gleichermaßen bedeutsamen landwirtschaftlichen und weinbaulichen Struktur entsprach der Ortsgemeinderat dadurch, dass er ein Symbol des Weinbaues (Rebe) und der Landwirtschaft (Ähren) aufnahm.