Ortsgemeinde Oberbillig
Gegenüber der Einmündung der Sauer in die Mosel, rund 15 km oberhalb von Trier, liegt das alte Fischer- und Schifffahrtsdorf Oberbillig. Die Gemeinde Oberbillig zählt heute ca. 1.000 Einwohner. Die Ortsbezeichnung „Billich“ ist erstmals im Jahre 965 belegt. Die Geschichte von Oberbillig ist eng mit der des luxemburgischen Ortes Wasserbillig verbunden. Obwohl durch einen Fluss getrennt, bildeten beide Gemeinden eine Gemeinschaft. Die Personen- und Wagenfähre an der deutsch-luxemburgischen Obermosel, die Motorfähre „Sankta Maria“ hält auch heute, wie in vielen Jahrhunderten zuvor, die direkte Verbindung zwischen den beiden Gemeinden aufrecht.
Landwirtschaft und Weinbau waren zu allen Zeiten die wirtschaftliche Grundlage der Bevölkerung. Bedeutungsvoll war auch die Flussschifffahrt die durch Oberbilliger Schiffleute ausgeübt wurde. Noch heute sind Oberbilliger Flussschiffer auf den europäischen Wasserstraßen unterwegs. Zeichen, die auf die langjährige Schiffertradition hinweisen, befinden sich noch an einer Vielzahl von Wohnhäusern. Oberbillig ist noch eine der wenigen Moselgemeinden, die offen zum Fluss hingewandt sind.
An die Tradition der Fischer und Schiffer knüpft die Gemeinde auch mit dem Haus der Fischerei an. Das Ende des 19. Jh. erbaute Haupthaus ist im Stil eines „Trierer Einhauses“ errichtet und hat durch den Umbau ein noch deutlicheres regional typisches Gesicht erhalten. Dem trägt der im Jahr 2002 errichtete mobile Hochwasserschutz Rechnung, wodurch die reizvolle Verbindung zur Mosel hin nicht verloren geht.
Sehenswertes - u.a.
Pieterhaus Oberbillig
Das Pieterhaus wurde 1862 „im Pieter“ erbaut und beherbergt ein Dorfmuseum. Die Ausstellung zeigt eine große Steinzeitsammlung bis zu den Neandertalern, römische Funde, Sammlung von archäologischen und geologischen Funden, Geschichte von Oberbilliger Auswanderern nach USA, die Schifffahrt, Pfarreichronik St. Barbara sowie Luftaufnahmen von Oberbillig.
Das Haus wurde 1983 durch Privatinitiative und mit Unterstützung des Heimat- und Verkehrsvereins vor dem Abbruch gerettet. Das Haus beherbergt seit 1988 die Gemeindeverwaltung der Ortsgemeinde Oberbillig
Moselfähre Oberbillig-Wasserbillig
Autofähre zwischen Oberbillig und dem luxemburgischen Wasserbillig. Ein Besuch Wasserbilligs lohnt alleine schon zum Tanken. Viele Tankstellen und ein Mega-Supermarkt am Ortsrand von Wasserbillig in Richtung Luxemburg (moselaufwärts). Die Fähre ist zwischen Trier und Wellen / Grevenmacher die einzige Möglichkeit die Mosel mit dem PKW zu überqueren (zu Fuß und mit dem Fahrrad gibt es noch die Eisenbahnbrücke bei Konz).
Waldlehrpfad Oberbillig
Auf dem Höhenrücken über dem Ort Oberbillig empfiehlt es sich, den liebevoll angelegten und bestens gepflegten geologischen und naturkundlichen Lehrpfad zu erwandern. Der Lehrpfad stellt - auch am Beispiel mancher ausgestellter Exemplare - die geologischen Strukturen des Saar-Mosel-Gebiets vor. Des Weiteren kommt man an Hünengräbern vorbei, erfährt etwas über Waldameisen und vieles andere mehr. Nicht zuletzt hat man an vielen Stellen schöne Ausblicke auf die Obermosel und ihre Weinberge.
Wappenkunde (Heraldik)
Das Wappen zeigt in geteiltem Schild oben in Rot einen silbernen Weintraubenkelter und ist unten von Silber und Blau fünfmal wellenförmig geteilt.
Die Traubenkelter weist auf den Weinbau. Oberbillig war Jahrhunderte hindurch Filiale der luxemburgischen Pfarrei Wasserbillig. Aus den beim Staatsarchiv Koblenz befindlichen Akten ersehen wir, daß die Trennung der Gemeinde Oberbillig von der luxemburgischen Gemeinde Wasserbillig erst vor hundert Jahren, und zwar in den Jahren 1843 bis 1866 erfolgte.
Um diese geschichtlich bedeutsame Vergangenheit im Gemeindewappen Oberbillig festzuhalten, ist die Lage der Gemeinde an der Mosel durch die fünfmal wellenförmig geteilte untere Schildhälfte dargestellt, die in der Art der Teilung und in ihren Farben an den luxemburgischen Wappenschild erinnert, der zehnmal (allerdings nicht wellenförmig) von Silber und Blau geteilt ist.