Strom fließt in Konz künftig durch intelligentes Netz
Westnetz investiert in das Stromnetz der Zukunft. In Konz hat der Verteilnetzbetreiber von Westenergie nun eine der ersten Ortsnetzstationen in der Niedermenninger Straße 69 digitalisiert. Mit der Digitalisierung seiner Technik kann der Verteilnetzbetreiber zukünftig aus dem Netz gewonnene Live-Daten zu Strom und Spannung besser beobachten, steuern und flexibler auf Änderungen von Netzaktivitäten reagieren.
Foto (v.l.): Marco Felten, Joachim Weber, Kai Catrein, Dirk Feiten sowie Christian Nathem.
Ortsnetzstationen wandeln Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion, übertragen aber zusätzlich Live-Daten über Mobilfunk oder Glasfaser. So kann Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und regeln. Diese Daten helfen dem Unternehmen dabei, das Netz bedarfsgerecht auszubauen. Darüber hinaus erkennt das smarte System ungewünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle besonders schnell: Die Technik unterstützt bei der Eingrenzung von Fehlern im Netz und verkürzt durch die Möglichkeit der Fernsteuerung die Ausfallzeiten. Weiterhin ist die Flexibilität und Steuerbarkeit auch mit Blick auf den Klimawandel sowie bei Wetterextremen wie Flut und Hitze ein wesentlicher Pluspunkt.
Schon heute sieht Westnetz einen signifikanten Anstieg der Netzbelastung und investiert daher frühzeitig in die Modernisierung der Technik. „In weniger als zehn Jahren werden unsere Netze einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt sein“, erklärt Marco Felten, Leiter der Region Trier bei Westenergie, bei einem Fototermin an der neuen digitalen Ortsnetzstation in Konz und ergänzt: „Dazu tragen vor allem der Ausbau der Elektromobilität sowie der Einsatz von Wärmepumpen bei. Zusätzlich muss das Netz immer mehr Energie aus Photovoltaikanlagen und weiteren Eigenerzeugungsanlagen dezentral aufnehmen. Um diese Entwicklung aufzufangen, bereiten wir unsere Technik schon heute auf die Zukunft vor.“
„Durch die neuen digitalen Ortsnetzstationen wird die Versorgungssicherheit in der Region gestärkt. Besonders im Hinblick auf die Energiewende, zum Beispiel für die Nutzung von mehr Solaranlagen und E-Autos, sind leistungsfähige Netze essenziell. Daher hat auch die Verbandsgemeinde ein großes Interesse daran, dass Westnetz hier investiert,“ erklärt Joachim Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz.
Mit erheblichen Investitionen treibt Westnetz den Ausbau von intelligenten Ortsnetzstationen zur Verstärkung des Stromnetzes in der Verbandsgemeinde Konz voran. So sollen bis Ende 2024 insgesamt 15 digitale Ortsnetzstationen das Netz dort zukunftsfähig machen und die Stromflüsse lenken. Als Standort für die Errichtung der digitalen Ortsnetzstationen wurden die folgenden Orte bzw. Ortschaften vorgesehen: Pellingen, Konz, Konz-Könen, Wasserliesch, Wellen, Kanzem, Tawern, Konz-Krettnach, Konz-Karthaus. Dort wurde die Aufstellung der neuartigen Technik bereits vorgenommen bzw. zur bis zum Jahresende 2024 erfolgen.
Hintergrund:
Das Stromnetz kann man sich wie ein Straßennetz vorstellen: Es gibt Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen. Ebenso teilt sich das Stromnetz in das Hochspannungsnetz (110.000 Volt), das Mittelspannungsnetz (20.000 Volt) und das Niederspannungsnetz (400 Volt) auf. Die unterschiedlichen Netze bedienen verschiedene Abnehmer: das Hochspannungsnetz größere Orte und energieintensive Unternehmen, das Mittelspannungsnetz kleinere Orte und Unternehmen sowie das Niederspannungsnetz einzelne Haushalte und Geschäfte. Umspannwerke und Ortsnetzstationen stellen die Verbindung zwischen den einzelnen Spannungsebenen her – vergleichbar mit Autobahnkreuzen oder Autobahnabfahrten.