Neue „Verbandsgemeindewerke Konz AöR“ startet durch
07. Februar 2024
Neue Gesellschaftsform, neue Energieprojekte. Die „Verbandsgemeindewerke Konz AöR“ startet jetzt durch. Für viele Bürgerinnen und Bürger waren die VG-Werke bisher nur Ansprechpartner für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung. Das soll sich ändern.
Foto: (v.l.n.r.) Der Beigeordnete der VG Konz, Guido Wacht, Bürgermeister Joachim Weber und der Vorstand der neuen Verbandsgemeindewerke Konz AöR, Ralf Zorn, sprechen über das Konzept für Freiflächenphotovoltaik.
„Wir als Verbandsgemeinde Konz gehörten immer zu den Vorreitern, was die Umsetzung der Energiewende betrifft. Schon früh wurden auf den Dächern unserer Liegenschaften, z.B. auf Schulen und Feuerwehrgerätehäusern, Solaranlagen installiert. Klimaneutrales Heizen wurde großgeschrieben, so wird etwa das Saar-Mosel-Bad mit Wärme aus einer großen Hackschnitzelheizung versorgt. Und inzwischen nutzen die Verwaltungsgebäude in Konz sogar Abwärme aus dem Klärwerk zum Heizen – Wärme die früher verloren gegangen ist“, erklärt Bürgermeister Joachim Weber.
Weitere Projekte wurden im vergangenen Jahr bereits in die Wege geleitet. Umsetzen wird die Pläne nun die neue „Verbandsgemeinde Konz AöR“.
Der bisherige Leiter der VG-Werke, Ralf Zorn, wurde im Januar zum Vorstand dieser Anstalt des öffentlichen Rechts gewählt. Er erläutert: „Der Vorteil einer AöR ist es, dass hohe Investitionen den Haushalt der Verbandsgemeinde nicht belasten. Zudem können Entscheidungen und Abläufe vereinfacht werden. Dies ist wichtig, um auf dem Energiemarkt handlungs- und konkurrenzfähig zu sein. Außerdem verbessern sich durch die geänderte Gesellschaftsform die Fördermöglichkeiten für kommunale Projekte zur Energie- und Wärmewende.“
Und was ist konkret geplant?
„In dieser Woche hat die Politik zum Beispiel ein informelles Konzept für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen beschlossen“, sagt Joachim Weber, der als Bürgermeister der Verbandsgemeinde den Vorsitz im Verwaltungsrat der AöR innehat. „Darin sind Flächen ausgewiesen, auf denen sich große Anlagen mit viel Stromerzeugung verwirklichen lassen. Das muss an den Standorten wirtschaftlich umsetzbar sein; gleichzeitig soll das Landschaftsbild so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Rund 120 ha in der Verbandsgemeinde Konz eignen sich demnach für Freiflächenphotovoltaik. Die Umsetzung von Projekten wird durch das Konzept erleichtert, weil die Vorarbeit zur Flächenermittlung schon erledigt ist. Natürlich ist die neue AöR interessiert daran, auf diesen Flächen Strom zu erzeugen. Durch die mittelfristige Umsetzung eines solchen Projekts durch die AöR, könnten Privathaushalte perspektivisch mit regionalem, klimaneutralem und kostengünstigem Strom versorgt werden, der zudem eine hohe Preisstabilität aufweist“.
Das ist aber nicht das einzige Projekt, an dem die „Verbandsgemeindewerke Konz AöR“ mitwirkt. Ralf Zorn: „Wir arbeiten an einer Idee, mit der wir Unternehmen im Gewerbegebiet Konz-Könen und möglicherweise auch Privathäuser mit klimaneutraler Energie vom Standort Klärwerk versorgen könnten. Dazu läuft aktuell eine Machbarkeitsstudie. Die Verwaltungsgebäude in Konz heizen wir ja bereits mit Abwärme vom Klärwerk an der Saarmündung. An diesem Standort könnte aber auch zusätzlich klimaneutrale Energie gewonnen werden, z.B. mit Abwärme aus der Saar und Abwasser. Angebunden werden könnten dann etwa Betriebe in Konz-Könen, aber vielleicht auch Häuser in Berendsborn. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie erwarten wir noch in der ersten Jahreshälfte. Dabei wird auch die Wirtschaftlichkeit geprüft.“
Bürgermeister Weber hofft natürlich auf ein positives Ergebnis. „Die kommunale Wärmeplanung für Konz würde dies ein großes Stück voranbringen. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen. Dieses Ziel kann meiner Meinung nach nur mit solchen Leuchtturmprojekten in die Realität umgesetzt werden.“