Inklusion an Grundschule Nittel: Tim kann Tafel mit Augen steuern
Nittel/Konz, 14. März 2023
„Guten Morgen“ begrüßen die Kinder den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz, Joachim Weber. Er ist heute zu Gast an der Grundschule Nittel. Und eins wird gleich klar: Inklusion wird an der Grundschule in Nittel großgeschrieben.
Es ist Sportunterricht. Die Kinder sitzen im Kreis um die Lehrerin. Und wie bereits bei der Begrüßung nutzen die Lehrerin und die Kinder im Unterricht nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch die Gebärdensprache. Normaler Alltag in dieser Klasse. Denn wenn ein Schüler hörbehindert ist, helfen eben alle mit, dass es trotzdem klappt mit der Teilhabe am Unterricht.
Das ist das Ziel in allen Klassen: Behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam unterrichten, auch wenn die Schule eine Regelschule ist. Und die Verbandsgemeindeverwaltung Konz unterstützt dieses Vorhaben, wo es möglich ist.
Das zeigt sich aktuell auch in einer anderen Klasse: der Klasse von Tim. Der Zweitklässler ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Er kann weder seine Beine, noch seine Arme bewegen. Doch er ist Teil der Klassengemeinschaft wie jedes andere Kind auch. Und durch eine neue technische Möglichkeit, kann der Junge jetzt noch mehr im Unterricht mitmachen als bisher.
Denn Tim hat einen Spezialcomputer bei sich, den er mit den Augen steuern kann. Die IT-Abteilung der Verbandsgemeindeverwaltung hat diesen nun mit der digitalen Schultafel gekoppelt. Das Ergebnis: Tim ist es jetzt möglich, mit seinen Augen von seinem Platz aus Aufgaben an der Tafel zu lösen und dort beispielsweise auch Worte zu markieren. Das Steuern der Tafel wird fleißig geübt beim Besuch von Joachim Weber.
Foto: Tim sowie sein Betreuer Wladimir Kurz und seine Klassenlehrerin Barbara Männle führen Bürgermeister Joachim Weber die neuen technischen Möglichkeiten vor.
„Die Grundschule in Nittel lebt das Wort Inklusion“, sagt der Bürgermeister. „Ich finde es großartig, welche Möglichkeiten wir heutzutage gemeinsam für die Kinder schaffen können. So ist Nittel ein Vorbild für ganz Deutschland.“
Und die Mitschüler hatten auch gleich Vorschläge parat, wie man Tim zusätzlich weiterhelfen könnte. Auf ein langes Banner hatten sie ihre Wünsche als Bilder gemalt. Bürgermeister Weber versprach: „Die Verbandsgemeinde Konz und auch die Ortsgemeinde Nittel werden gerne prüfen, welche Wünsche, wie umgesetzt werden können.“
Foto: Die Kinder aus Tims Klasse haben Bilder mit Wünschen für Tim gemalt.