Trockenheit in der VG Konz vielerorts sichtbar - Wo die Verwaltung Bäume bewässert und warum manchmal auf künstliche Bewässerung verzichtet wird
Konz, 8. August 2022
Die Trockenheit in der VG Konz hält an. Einige Bäume bekommen bereits gelbe Blätter, viele Gewässer sind nur noch kleine Rinnsale oder gar völlig ausgetrocknet, zum Beispiel der Grawelsbach in Wiltingen oder der Fallweiher in Konz-Oberemmel. Auch in dieser Woche ist kein Regen in Sicht. Dabei ist die Natur bereits vom besonders trockenen Juli gestresst.
FOTO: Der Fallweiher in Konz-Oberemmel ist im August völlig ausgetrocknet
Die Stadt Konz lässt deshalb seit Wochen regelmäßig die Jungbäume wässern. Sie leiden besonders unter der Trockenheit. Ältere Bäume sind meist widerstandsfähiger und werden deshalb nur in Ausnahmefällen künstlich bewässert. Außerdem haben ältere Bäume ein tiefer liegendes Wurzelwerk, was sie dazu befähigt sich aus den tieferen Bodenschichten mit Wasser zu versorgen.
Werden Altbäume nur oberflächlich und am Stamm bewässert, fördert das die Bildung von Adventivwurzeln, also Notwurzeln im oberflächennahen Bereich. Dies wiederum kann die Bäume dann noch trockenheitsanfälliger machen.
Wer Altbäume trotzdem wässern will, sollte dies im kompletten Traufbereich der Krone tun und auch mit einer großen Menge Wasser (mindestens 150 bis 200 Liter). Nur so zieht es in die Tiefe und steht dort den Wurzeln zur Verfügung. Der Wasserverbrauch dafür wäre also immens.
Zwar gibt es in unserer Region keinen Trinkwassermangel. Die Verbandsgemeindewerke Konz betonen, dass die vergangenen, weitestgehend niederschlagsfreien Wochen bezüglich der Trinkwasserversorgung niemandem Sorgen machen sollten. Dennoch ist Wasser eine Ressource, mit der vorsichtig und nachhaltig umgegangen werden sollte. Das bedeutet für die Verwaltung: nur die besonders empfindlichen, jüngeren Bäume gießen, denen wirklich geholfen werden kann und die auf eine künstliche Bewässerung angewiesen sind.
Da es in Zukunft voraussichtlich immer mehr Hitze- und Trockenphasen im Sommer geben wird, achtet die Verwaltung darauf, dass bei Neupflanzungen vor allem klimaangepasste Baumarten ausgewählt werden. So wurden an der evangelischen Kirche in Konz-Karthaus im letzten Jahr ein Blauglockenbaum und zwei japanische Schnurbäume gepflanzt, in der Hoffnung, dass diese gut mit den Wetterveränderungen der nächsten Jahrzehnte zurechtkommen werden. Zuletzt wurden unter anderem Elsbeer-, Mandel-, Maulbeer-, Walnuss-, und Judasbäume sowie Ulmen und Hopfenbuchen auf Konzer Stadtgebiet gepflanzt, denn auch sie sollen längere niederschlagsfreie Phasen gut überstehen können.
Ein weiterer Ort in Konz, an dem die Trockenheit sichtbar ist, ist der neugestaltete Maierspark. Er ist für die Öffentlichkeit aktuell noch gesperrt, damit das Gras ohne äußere Einflüsse wachsen kann. Allerdings: Ohne Regen kann dort nichts wachsen und eine künstliche Bewässerung über Wochen auf so großen Flächen ist nicht nachhaltig. Es bleibt also zunächst nur das Warten auf länger anhaltenden Landregen, der vom Boden und damit der Natur gut aufgenommen werden kann.