Konz: Ehrenamtliche HelferInnen für Geflüchtete gesucht - Caritas, Verbandsgemeinde und Ehrenamtliche stellen Projekte vor
Konz, 28. März 2022
Rund 150 Geflüchtete aus der Ukraine sind bei der Verwaltung in Konz bereits gemeldet. Auch erste Zuweisungen aus der Aufnahmeeinrichtung (Afa) Trier hat es bereits gegeben. „Dank vieler privater Angebote für langfristige Wohnungen, bekommen diese Menschen ein neues Zuhause in der Verbandsgemeinde Konz“, sagt der Erste Beigeordnete der VG Konz, Guido Wacht, bei einem gemeinsamen Pressegespräch von Ehrenamtlichen und der Verbandsgemeindeverwaltung.
Wohnraum ist aber nur ein erster Schritt für die Geflüchteten, sich hier bei uns wohlzufühlen. Beim Sozialamt der Verbandsgemeinde werden sie deshalb betreut und bekommen Antworten auf ihre Fragen.
So gibt es zum Beispiel häufig Nachfragen zu Impfungen. Oft wissen die Flüchtlinge schon, dass es in Deutschland eine Pflicht zur Masernimpfung gibt und dass der Impfstoff „Sputnik“, mit dem in der Ukraine geimpft wurde, hier nicht anerkannt wird. Wer privat in der VG untergekommen ist, bekommt beim Sozialamt direkt nach der Anmeldung einen Behandlungsschein, mit dem die Familie zum Arzt gehen kann. Eine Impfung gegen Corona ist außerdem im Impfzentrum Trier unkompliziert möglich.
Viele Kinder aus der Ukraine besuchen außerdem bereits Grundschulen in der Verbandsgemeinde. Andere nehmen noch am Online-Unterricht aus der Heimat teil. Welcher Bedarf in Bezug auf Kinderbetreuung und Schulen in den kommenden Wochen genau entstehen wird, ist noch schwer abzusehen. Vom Land Rheinland-Pfalz gibt es diesbezüglich erste Planungen. Die Verbandsgemeindeverwaltung kann Räume in den eigenen Liegenschaften zur Verfügung stellen, sobald rechtliche und personelle Fragen geklärt sind.
Doch bereits die Jahre 2015/2016 haben gezeigt: ohne das Ehrenamt geht es nicht. Deshalb suchen Caritas und Diakonie auch jetzt wieder ehrenamtliche Helfer. Allerdings betonen sie: nicht nur für ukrainische Flüchtlinge, sondern für alle. Thomas Zuche, Ehrenamtskoordinator der Caritas für die Flüchtlingshilfe in der VG Konz, führt aus: „Wir sind sehr froh über die Hilfsbereitschaft der Konzer für die Menschen aus der Ukraine. Es wäre schön, wenn auch die aktuell ca. 180 Geflüchteten im Asylverfahren ähnliche Hilfe bekommen könnten“.
So sucht die Caritas zum Beispiel noch Unterstützung für den neuen Treffpunkt R2 in der Gemeinschaftsunterkunft in Roscheider Straße 2 in Konz. Dort besucht Elke Zimmer ehrenamtlich zweimal in der Woche Geflüchtete aus verschiedenen Ländern (Syrien, Afghanistan etc.) und schenkt ihnen Zeit und Freundlichkeit.
Doch nicht nur im Treffpunkt R2 können Ehrenamtliche helfen. Beim Gespräch dabei war auch Viktoria Popova. Die Studentin kommt aus der Ukraine, ist vor drei Jahren nach Konz gezogen und engagiert sich schon länger ehrenamtlich bei der Caritas. Sie will Video-Lernprogramme für ihre Landsleute produzieren.
Andere Projekte, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, können in Zukunft auch den ukrainischen Geflüchteten helfen, sich hier zu Hause zu fühlen, zum Beispiel das „Café Hilfreich“ im evangelischen Gemeindehaus in Konz-Karthaus, ein Projekt der Diakonie.
Wer an einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Bereich Flüchtlingsbegleitung interessiert ist, kann sich wenden an:
Thomas Zuche, Caritas Konz, Beethovengalerie, zuche.thomas@caritas-region-trier.de
Horst Steffen, Dekanat Konz-Saarburg, Martinstraße 22, horst.steffen@bistum-trier.de
Julia Begass, Diakonie, Karthäuser Straße 155, begass@diakoniehilft.net
Foto (v.l.n.r): Julia Begass (Diakonie), Elke Zimmer (Ehrenamtliche Helferin Caritas), Viktoria Popova (Ehrenamtliche Helferin Caritas), dahinter: Thomas Zuche (Ehrenamtskoordinator Caritas), Guido Wacht (Erster Beigeordnetet der VG) und Stefan Fromme (Sozialamt)