Leben in Konz

Stadt und Verbandsgemeinde Konz

Kommunale Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung in der VG Konz

Seit Januar 2024 gilt in der Bundesrepublik Deutschland das Wärmeplanungsgesetz. Es schafft die rechtliche Grundlage für die verbindliche und systematische Einführung einer flächendeckenden Wärmeplanung in ganz Deutschland.

Ziel ist es, die Möglichkeiten für eine langfristig sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Wärmeversorgung zu ermitteln.

Der Prozess zur kommunalen Wärmeplanung ist in mehrere Schritte aufgeteilt:

  • Bestandsanalyse: Welche Energiequellen werden in der VG Konz genutzt? Wie hoch sind der aktuelle Wärmeverbrauch und der absehbare Bedarf?
  • Potenzialanalyse: Was sind mögliche klimafreundliche Wärmequellen in der VG? Wo eignet sich ein Wärmenetz? Wo lässt sich Energie einsparen? 
  • Entwicklung eines Zielszenarios: Mit welchen Energieträgern und Versorgungssystemen kann die klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht werden? Beachtung der Parameter: Wirtschaftlichkeit, technische Machbarkeit
  • Umsetzungsstrategie: Welche Maßnahmen werden wann und von wem in Angriff genommen?

Die VG Werke Konz AöR und Verwaltung der Verbandsgemeinde haben die politischen Gremien und Bürger im Laufe des Planungsprozesses zur Kommunalen Wärmeplanung über den jeweiligen aktuellen Stand der Analysen informiert, u.a. bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am Donnerstag, 18. September 2025 in der Turnhalle der Grundschule Berendsborn in Konz. 

Am Ende des Planungsprozesses haben die Bürger dann mehr Klarheit über die zukünftigen Möglichkeiten ihrer Wärmeversorgung. Hauseigentümer können besser planen, welche Investitionen in die Energieversorgung zu welchem Zeitpunkt für sie am sinnvollsten sind. Denn mit der kommunalen Wärmeplanung erhalten sie z.B. Informationen darüber, ob in ihrer Straße ein Nah- oder Fernwärmenetz potentiell möglich wäre.

In Gebieten, in denen ein Wärmenetz nicht wahrscheinlich ist, können die Bürger davon ausgehen, dass bei ihnen eine dezentrale Lösung notwendig wird (individuelle Einzel-Lösung, z.B. durch Wärmepumpe). Die Umsetzung liegt dann bei den Gebäudeeigentümern.

Wichtig: Die Kommunale Wärmeplanung ist nicht verbindlich und begründet keinen einklagbaren Rechtsanspruch einzelner Bürger auf die Umsetzung der dargestellten Projekte. Das heißt, die darin genannten Gebiete, die sich beispielsweise für Wärmenetze eignen, sind potenzielle Gebiete - das bedeutet aber nicht zwingend, dass sie dort auch wirklich realisiert werden.

Ebenfalls kann die kommunale Wärmeplanung eine individuelle Energieberatung nicht ersetzen. Auch wenn noch kein Heizungswechsel ansteht, können Heizkosten und CO2-Ausstoß durch Dämmung und Fenstertausch stark verringert werden. Zu den individuellen Möglichkeiten bietet die Verbraucherzentrale RLP Beratungen an. Allgemeine Infos finden Sie hier: www.energieberatung-rlp.de und www.verbraucherzentrale-rlp.de/wp-angebote .

  • Wie heizt die VG aktuell und wo liegen Potentiale? 

    In der letzten Sitzung vor der Sommerpause 2025 gab die AöR dem Verbandsgemeinderat einen Zwischenstand. Im Fokus standen die Ergebnisse der sogenannten Bestands- und Potenzialanalyse: Wo wird wie geheizt? Wie viele Gebäude sind energetisch saniert? Und wo könnten möglicherweise klimafreundlichere Methoden zum Heizen genutzt werden?

    Der aktuelle Stand

    In den zwölf Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Konz leben 34.700 Menschen. Der jährliche Wärmebedarf beträgt rund 450 GWh, wovon etwa 78 % auf private Haushalte entfallen. Diese Energiemenge ist zwar hoch, aber typisch für eine mittelgroße Verbandsgemeinde – und zeigt, wie wichtig eine gut koordinierte Wärmewende für die Region ist.

    Aktuell basiert die Wärmeversorgung noch stark auf fossilen Energien: Heizöl ist mit 42 % der mit Abstand meistgenutzte Energieträger in der VG Konz, gefolgt von Erdgas (16 %). Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung ist mit nur rund 7 % derzeit sehr gering.

    Auch der energetische Zustand vieler Gebäude lässt sich deutlich verbessern: 90 % der Gebäude sind nur teilweise oder gar nicht saniert. Energetische Sanierungen bieten daher ein erhebliches Einsparpotenzial von bis zu 73 % des Wärmebedarfs.

    Wo liegen die Potenziale?

    Im zweiten Schritt wurde untersucht, wo und wie erneuerbare Energien künftig stärker genutzt werden können. Die Analyse zeigt deutlich: Die Verbandsgemeinde Konz verfügt über zahlreiche natürliche Ressourcen, um ihre Wärmeversorgung klimafreundlich umzugestalten.

    Fließgewässer wie Saar und Mosel und auch der Ablauf der Kläranlage bieten großes Potenzial. Dieses kann dafür genutzt werden, um auf Basis dieser Energieträger Wärmenetze in einzelnen Quartieren umzusetzen. Zusätzlich wurden Dachflächen für Photovoltaik und Solarthermie identifiziert, die besonders für individuelle Lösungen außerhalb möglicher Eignungsgebiete für Wärmenetze geeignet sind.

  • Wo könnten Wärmenetze entstehen & wie kann ich alternativ klimafreundlicher heizen?

    Im weiteren Verlauf der kommunalen Wärmeplanung hat die Verbandsgemeindewerke Konz AöR geprüft, welche Teilgebiete und Ortschaften sich besonders gut für mögliche Wärmenetze eignen. Außerdem wurden für diese Fokusgebiete Zielszenarien für die Jahre 2035 und 2045 entwickelt. Dabei spielt auch die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Rolle: Eine klimafreundliche Wärmeversorgung muss nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch langfristig bezahlbar für die Bürgerinnen und Bürger sein. Ziel ist es, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Kostenstabilität in Einklang zu bringen.

    Potentiale für Wärmenetze gibt es zurzeit nur in einigen Gebieten der Stadt Konz. Dazu gehören das Industriegebiet in Könen sowie Teile von Berensborn. Dort plant die Verbandsgemeindewerke Konz AöR im Moment ein Netz, das unter anderem mit Wärme aus der Saar betrieben werden soll. Ob die Planung wirtschaftlich umgesetzt werden kann, ist abhängig von Fördermitteln und entscheidet sich voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres. Die AöR wird bei einer Förderzusage proaktiv auf mögliche Wärmeabnehmer zugehen; eine Voranmeldung ist nicht möglich. Auch in Karthaus, im Bereich Innenstadt-Nord, Canet und auf Roscheid gibt es Straßenzüge, in denen ein Wärmenetz umsetzbar und wirtschaftlich sein könnte. 

    In den übrigen Stadtgebieten und in den Ortsgemeinden gibt es laut aktueller Analyse keine solchen Möglichkeiten. Hier müssen bei einem Heizungswechsel vor allem dezentrale Lösungen eine Rolle spielen. Damit sind z.B. Wärmepumpen bzw. Wärmepumpen-Hybrid-Systeme, Pelletheizungen oder Solarthermieanlagen gemeint.

    Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der folgenden Präsentation, die bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im September 2025 den interessierten Bürgerinnen und Bürgern erläutert wurde: